Impfungen

Unsere Impfempfehlungen basieren auf den Erkenntnissen der WHO (Welt Handels Organisation), den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission des RKI (Robert Koch Institut)) und den Empfehlungen der DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit e.V.), sowie des CRM (Centrum für Reisemedizin) und der CDC (Center for Disease Control, USA). Es handelt sich um einen ständig aktualisierten Kenntnisstand. Wir beraten Sie auch unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Risiken / Gefahren des jeweiligen Landes (z.B. aktuelle Seuchen, Resistenzen (Wirkungslosigkeit bisheriger Medikamente / Impfstoffe)).

Zu unterscheiden ist zwischen:

  • Standardimpfungen (Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Polio, Masern, Mumps, Röteln)
  • bei Exposition (insbesondere Süddeutschland): "Zecken-Impfung" gegen FSME
  • Kinderimpfungen (meist 6fach Impfstoff + Pneumokokken, MMR, Varizellen, Meningokokken C neuerdings ist auch eine Rotavirusimpfung möglich)
  • Impfungen bei Jugendlichen (Meningokokken B und C, insbesondere bei Mädchen: HPV)
  • Impfungen bei besonderen Indikationen z.B. besonderen Expositionen berufsbedingt oder Patienten mit dauerhaften Erkrankungen oder speziellen Problemen wie Milzentfernung
  • Impfungen bestimmter Altersgruppen z.B. Patienten über dem 60. Lebensjahr: Pneumokokken, Grippe, Gürtelrose.
  • Impfungen zur Tumorvermeidung z.B. HPV-Impfung gegen Cervix-Karzinom, Anal-Karzinom
  • Reiseimpfungen (bieten wir derzeit (Stand Mai 2022) nicht an)

Bringen Sie uns einfach Ihren Impfausweis mit. Wir überprüfen gerne Ihren Impfstatus gemäß den Empfehlungen der STIKO. Dies sind Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden. Auch die FSME-Impfung („Zeckenimpfung“) ist bei gegebener Exposition erstattungsfähig (das heißt, die Krankenkasse übernimmt die Kosten). Die Ausbreitung nimmt nach den aktuellen Karten weiter zu und hat mitlerweile auch teilweise schon das Stadtgebiet von München erreicht..
Bei Patienten über dem 60. Lebensjahr und Patienten mit chronischen Erkrankungen empfiehlt die STIKO eine jährliche Grippeimpfung (quadrovalent und hochdosiert) und mindestens eine einmalige Pneumokokkenimpfung (auch Kassenleistung). Ggf. ist eine Auffrischung der Pneumokokkenimpfung nach 6 Jahren möglich. Bei bestimmten Erkrankungen erfolgt eine sequentielle Impfung mit einem besonders immunogenem Imfpstoff sowie einem anderen Impfstoff, dem mehr Serogruppen abdeckt. Seit 2018 empfielt die STIKO auch bei allen Patienten über dem 60. Lebensjahr eine Impfung gegen die Gürtelrose, die von der Kasse bezahlt wird. Bei bestimmten chronischen Erkrankungen ist diese Impfung auch eher möglich und sinnvoll.
Aufgrund wiederholter Masernausbrüche in Deutschland und Europa ist eine Überprüfung des Impfstatus sinnvoll. Auch die dafür vorbeugende MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) ist eine Kassenleistung. Die Masernerkrankung ist keine harmlose Kinderkrankheit! Es kann zu schweren und sogar tödlichen Verläufen kommen. Auch bleibende neurologische Schäden sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000 möglich.  Insbesondere Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können sind auf den sogenannten Nestschutz, also die Impfung der Umgebungspersonen, dringend angewiesen. Die SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) ist die schlimmste masernbedingte Erkrankung. Sie wird im Säuglingsalter erworben und verläuft über mehrere Jahre mit voranschreitender schwerer geistiger und körperlicher Behinderung bis zum Tod. Eine Heilung gibt es nicht. Einzig durch eine vorherige Impfung kann sie verhindert werden. Sie ist auch gar nicht mal so selten: Ungefär jeder 250igste masernerkrankte Säugling wird diese Erkrankung laut Statistik erwerben. Auch bei Erwachsenen verläuft die Masernerkrankung gehäuft mit Komplikationen.

Im jugendlichen Alter wird der Abstand der U-Untersuchungen bzw. der J1 und J2 immer größer und auch oft gar nicht mehr wahrgenommen. Daher fallen oft die wichtige erste 10-Jahres-Tetanusauffrischung und die typischen Adoleszentenimpfungen unter den Tisch. Als sogenannte "Disco-Impfung" gilt die durch Tröpfcheninfektion übertragene Meningokokkenimpfung der Serogruppe C. Wenn diese nicht schon im Kleinkindesalter erfolgte sollte sie unbedingt jetzt zur Vermeidung einer Hirnhautentzündung nachgeholt werden (Kassenleistung). Evtl. auch gleich den vierfach-Impfstoff (ACW135Y). Noch häufiger kommt in Deutschland die Serogruppe B vor, gegen die es neuerdings auch zwei gut verträgliche sichere sogenannte Totimpfstoffe gibt. Warum diese Impfung bislang noch nicht Kassenleistung wurde ist meiner Meinung nach medizinisch nicht nachvollziehbar.  Den sicher größten Erfolg der Impfmedizin stellt die Verhinderung von bösartigen Tumoren dar. Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit der HPV-Impfung von Mädchen im Alter von 9-14 bzw.18 Jahren, seit neuestem auch von Jungen in diesem Alter. Erfolgt die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr, so verhindert sie Cervixcarcinome sowie Analcarcinome.

Reiseimpfungen sind prinzipiell Wahlleistungen, aber zunehmend mehr gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten auch für Reiseimpfungen komplett oder zumindest einen Teilbetrag. Setzen Sie sich diesbezüglich kurz mit Ihrer Krankenversicherung in Verbindung. Eine Anfrage lohnt sich oft.

Wir bieten eine Reiseimpfberatung an, bei der wir nach Erfragen des Reisezieles und der entsprechenden Reisezeit nach Abgleich mit aktuell wichtigen neuen Umständen in dem jeweiligen Reiseland und internationalen Empfehlungen einen individuellen Impfplan für Sie erstellen. Die jeweiligen Impfmöglichkeiten werden wir mit Ihnen eingehend besprechen und je nach Ihren persönlichen Prioritäten anpassen. Einige Erkrankungen würden in dem Urlaubsland „nur“ einen Abbruch der Reise bedeuten. Bei manchen Erkrankungen ist jedoch im Erkrankungsfall von einer tödlichen Gefahr auszugehen (z.B. beträgt die Tollwutsterblichkeit im Erkrankungsfall 100%, Japanische Encephalitis: Sterblichkeit: 30%). Wir möchten zu bedenken geben, dass in vielen Reiseländern entsprechende Impfstoffe wie z.B. Immunglobulin oder z.B. hochgereinigter Tollwutimpfstoff nicht verfügbar sind. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir Gelbfieberimpfungen bei uns ausschließlich im Rahmen eines umfassenden Reiseimpfprogrammes einschließlich Reiseimpfberatung anbieten.

Wir sind in der Lage sämtliche verfügbaren Impfstoffe zu verabreichen und besitzen eine spezielle Zulassung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit für Gelbfieberimpfungen und sind als offizielle Gelbfieberimpfstelle zugelassen. Wir haben alle Impfstoffe bevorratet.
Wir möchten Sie bitten, sich frühzeitig möglichst 6 Wochen vor Reisebeginn bei uns zu melden, damit ein optimaler Impfschutz aufgebaut werden kann. Bei „ Last-minute-Reisen“, auch wenn Sie denken, Sie sind zu spät dran, kommen verkürzte Impfschemata oder Impfungen, wo nur eine Einmalgabe erforderlich ist in Betracht. Wir beraten Sie gerne, welche Impfungen auch kurz vor der Reise noch möglich sind.

Weiter nehmen wir auch die notwendigen Impfungen vor einer Einwanderung in die USA oder bei speziellen VISA-Vorschriften vor als offizieller "panel physician" des U.S.-Konsulates.

 

Pro und Contra bzgl. Tollwutimpfung:

Ist eine Tollwutimpfung übertrieben?

Diese Impfung ist zum Teil umstritten, manche sagen sie sei übertrieben. Daher folgt eine Zusammenstellung der Fakten. Ist man vorsichtig und geht die Überlegungen pragmatisch an, so kommt man zu folgenden Ergebnissen:

  • Es handelt sich bei Tollwut ähnlich, wie bei Tetanus, um eine tödliche Erkrankung! Unbehandelt ist sie zu 100% tödlich.
  • Das Problem von streunenden Hunden hat in vielen Ländern deutlich zugenommen. Auch Kleintiere können zu Problemen führen (kürzlich tödlicher Katzenbiss). Weiter kann bei Tollwut eine Übertragung ohne Biß bereits durch Speichel erfolgen.
  • Ein tollwütiges Tier ist hochaggressiv. Man sollte nicht meinen einen tollwütigen Hund mit Stöcken oder Spray sicher abwehren zu können. Sie sind einfach meist zu schnell. Ein einziger Biss genügt für eine Infektion. In Delhi hat ein tollwütiger Hund in nur 4 Stunden 118 Menschen gebissen.
  • Impfstoffe sind vor Ort oft nicht erhältlich, wie z.B. Immunglobuline oder verunreinigt mit teilweise schweren Nebenwirkungen. Immunglobuline erst nachträglich um die Wunde gespritzt, was bei fehlender vorheriger Impfung dringend erforderlich ist, ist sehr schmerzhaft.
  • Die neuen hochgereinigten Impfstoffe in Europa, insbesondere die ohne Hühnereiweiß, sind mittlerweile i.d.R. sehr gut verträglich. Es sind sichere Totimpfstoffe, durch die die Erkrankung nicht ausgelöst werden kann.
  • Nach Expertenempfehlungen sollte Tollwut bei Reisen „in Länder mit vermehrtem Vorkommen“ geimpft werden. Welche sind das? Diese Frage ist am Besten mit dem Umkehrschluß zu beantworten. Die aktuelle Verbreitungskarte zeigt u.a. die folgenden wichtigsten  Ausnahmen:  Österreich, Schweiz, Deutschland, Holland, England, Finnland, Schweden, Norwegen, Island, Australien, Neuseeland (siehe auch: www.reisemedizin.at)

Unsere Impfstoffpreise können leicht schwanken, da wir Preisnachlässe und Rabatte aus dem Einkauf in vollem Umfang an unsere Patienten weitergeben. Die jeweils aktuellen Impfstoffpreise können gerne erfragt werden.

 

Reiseapotheken-Check:

Eine Reiseapotheke sollte immer individuell und insbesondere an die Reisegegebenheiten angepasst sein. Bei einer Rucksackreise möchte man ein möglichst geringes Gewicht, bei einer USA-Autoreise eine möglichst umfassende Selbsthilfemöglichkeit, um teilweise horrende Kosten zu vermeiden. Bringen Sie einfach Ihre Reiseapotheke mit, wir beraten Sie gerne im Rahmen dieser Individuellen Gesundheitsleistung.

Wir wünschen Ihnen eine schöne und komplikationsfreie Reise mit viel Sonnenschein.